panoramarand

Salzburgmuseum | Neue Residenz | Säulenhalle | 25.11.2016 bis 15.01.2017

panoramarand
111 Fotografien | Photograph

Für das Projekt panoramarand umrundete Matthias Klos die Stadt Salzburg entlang der Stadtgrenze zu Fuß. Als Wegbeschreibung für diese Wanderung diente ihm die „Umschreibung der Stadtgrenze" - die in der Stadtverordnung schriftlich fixierte Grenze der Stadt. Matthias Klos folgte dieser niedergeschriebenen, dennoch imaginären Linie flaneurhaft um Salzburg herum, dabei stets auf öffentlich zugänglichem Grund.

Anstoß für dieses Projekt war das bekannte Panoramagemälde von Johann Michael Sattler aus dem 19. Jahrhundert. Dieses Gemälde mit einer Fläche von gut 124 Quadratmetern ist das einzige umfassende Abbild der Stadt Salzburg im 19. Jahrhundert. In einer idealperspektivischen 360º-Projektion eröffnet dieses Bild einen Blick auf die Stadt und ihren Rand, von einem zentralen und zum Entstehungszeitpunkt nicht öffentlich zugänglichen Punkt auf dem Festungsberg. Dieses Panoramabild zeigt und konstruiert zugleich „Salzburg" als ein Sujet, das bis heute über Grenzen hinweg vermarktet wird.

Mit seinem Erwandern der Stadtgrenze verknüpft der Künstler die legistische Ordnung der abstrakten Grenze und das Image, das die Stadt Salzburg von sich pflegt, mit Orten, die entlang der Stadtgrenze liegen.

In der Ausstellung  im Salzburgmuseum wurde der Gesetzestext der Umschreibung des Gemeindegebietes mit einem Faserschreiber handschriftlich vom Künstler auf zwei Wände des Ausstellungsraumes geschrieben. Die 111 Aufnahmen, die bei der Umwanderung der Stadtgrenze entstanden, wurden als Projektion – in einer hierfür vom Künstler entworfenen Architektur – gezeigt.

„Obwohl sich das Projekt panoramarand in eine lange Tradition herausragender Beispiele von walking artists wie Hamish Fulton, Richard Long und Francis Alys stellen und auch an konkrete Projekte von Ullay und Marina Abramovic, Vito Acconci und Sophie Calle denken lässt, repräsentiert es im Werkkontext von Matthias Klos dennoch ein spezifisches Verständnis von Institutional Critique und Site-Specificity als künstlerische Bezugnahme auf einen Ort, die Ressourcen eines Museums und die Identität eines Museums.“
Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum

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As part of the panoramarand project Matthias Klos walked around the City of Salzburg along its municipal border. As hiking map, he used the "Umschreibung der Stadtgrenze", a document marking the city border as laid down in writing in the town planning regulations. Matthias Klos strolled the written down and yet imaginary line around Salzburg, always on publicly accessible premises.

The well-known panorama painting by Johann Michael Sattler, dating back to the 19th century, served as the project's starting point. The painting, covering an area of roughly 124 square metres, is the only comprehensive depiction of the City of Salzburg in the 19th century. With an ideal-perspective projection of 360 degrees, the image opens up a view of the city and its border from a central point on the Festungsberg mountain which was not accessible to the public at the time of origin. The panorama painting both shows and constructs "Salzburg" as a subject that is marketed until today across many borders.

By circumambulating the city border, the artist connects the legislative order of the abstract border and the image of the City of Salzburg with places along the city border.


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